Rita Süssmuth fordert eine zweite Chance für die Täter

Laut Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung vom 30. Januar 2011 hat Frau Prof. Dr. Rita Süßmuth anlässlich einer Veranstaltung in Bielefeld unter anderem sinngemäß geäußert, „… es sei ein christlicher Grundsatz, den Menschen einen Neuanfang zu ermöglichen: ‚Sowohl bei den Opfern, wie auch den Tätern.‘“

Glasbrechen hält dies für schändlich. Denn Täter und Opfer werden in Eins gesetzt. Die Täter haben ihre Taten über viele Jahrzehnte an unterschiedlichen Opfern ausgeübt und gerade nicht abgelassen und somit nichts getan, was für einen Neuanfang, für eine Läuterung geboten wäre.

Allerdings geht es Frau Prof. Dr. Süßmuth augenscheinlich nicht um Täter und Taten, ja nicht einmal darum, den Flecken von der Weste der Reformpädagogik als heterogener, über Jahrhunderte angehäufter Menge von formulierten pädagogischen Konzepten zu entfernen, sondern lediglich um die „Rettung“ der Reputation einzelner Personen. Nur verkennt sie, dass man deren Werk für sich stehen lassen und gleichzeitig verlangen könnte, dass sie durch tatkräftige Läuterung, selbst einen Neuanfang unternehmen. Der Einkehr folgt die Umkehr, die hier aber nicht in Sicht ist. Auch das konnte man der Presse entnehmen.

Weder Frau Prof. Dr. Süßmuth, noch Prof. Dr. v. Hentig oder Frau Thurn haben mit Glasbrechen e.V. oder Betroffenen Kontakt aufgenommen, um denen, die das brauchen, einen Neuanfang oder ein besseres weiteres Leben zu ermöglichen, wie das im für sie selbst in Anspruch genommenen christlichen Sinne aus Sicht von Prof. Dr. Süßmuth geboten wäre. Sie haben auch sonst nichts für Betroffene getan. Tatsächlich hat Prof. Dr. Süßmuth unserer Meinung nach bislang nur in der Öffentlichkeit mit der Wirkung agiert, den Betroffenen den Weg zu einem Ausgleich mit den daran interessierten Kräften auf der Odenwaldschule zu verstellen. Der christliche Begriff der Sühne scheint ihr fremd zu sein.

Matthäus 23,1-36 sagt: „… Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr gebt den Zehnten von Minze, Dill und Kümmel und lasst das Wichtigste im Gesetz außer Acht: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue. Man muss das eine tun, ohne das andere zu lassen. Blinde Führer seid ihr: Ihr siebt Mücken aus und verschluckt Kamele. Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr haltet Becher und Schüsseln außen sauber, innen aber sind sie voll von dem, was ihr in eurer Maßlosigkeit zusammengeraubt habt. Du blinder Pharisäer! Mach den Becher zuerst innen sauber, dann ist er auch außen rein. …“

Vorstand Glasbrechen e.V.

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