Offener Brief an den Trägerverein Odenwaldschule e.V.

Der Verein Glasbrechen e.V. fühlt sich mit den Verfassern dieses Briefes solidarisch und veröffentlicht ihn deshalb an dieser Stelle:

 

27. Februar 2011

Sehr geehrte Damen und Herren des Trägervereins Odenwaldschule e.V.,

in Ihren Händen liegt die Verantwortung für die Zukunft der Odenwaldschule. Ihr Handeln wird, so hoffen wir, durch Überzeugung und Fachkunde getragen. Daher lesen wir mit großer Bestürzung eine Pressemitteilung vom 20. Februar diesen Jahres. Darin heißt es:

„In der jüngsten Vergangenheit war die Beschlussfindung und die Arbeit des Vorstandes zum Teil erheblich durch ungerechtfertigte Anwürfe und Anfeindungen von Seiten von Betroffenen erschwert.“

Eine der stärksten Keulen zur Niederschlagung der Wahrheit war in der Vergangenheit die Umkehrung der Verhältnisse. Indem betroffenen Menschen die Verantwortung für Folgen der Verbrechen Anderer aufgebürdet wurde, hat man sie zum Schweigen gebracht. Das darf nicht mehr geschehen.

Uns ist es sehr wichtig, den Betroffenen zu sagen, wie solidarisch wir mit ihnen sind und dass wir uns dafür einsetzen, sie vor weiteren und wiederkehrenden Enttäuschungen zu schützen. Ein Mensch, der schlimme Verletzungen anstatt Zuwendung und Vertrauen an einer Schule erfahren musste, hat aus unserer Sicht keinerlei Verpflichtung „die Beschlussfindung und die Arbeit des Vorstandes“ zu unterstützen. Es muss Schluss sein mit Vorwürfen, Schuldzuweisungen und Verhaltenskritik an Betroffenen, weil das die Dinge auf den Kopf stellt. Zudem schadet diese Haltung der Odenwaldschule der Gegenwart massiv.

Mit freundlichem Gruß

Salman Ansari, Klaus Bregler, Claudia Burgsmüller, Geli Czerny, Michael Frenzel, Amelie Fried, Jens Joerg Hoffmann, Norbert Hoffmann, Stefanie Michael, Angelika Nonnenberg, Diana Schäfer, Mathias Schief, Dr. Dr. Philipp Sturz, Brigitte Tilmann, Michael Träger, Johannes von Dohnanyi, Amelie von Eisenhart-Rothe

PDF, Presseerklärung TV (PDF, externer Link)

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