Opferverein Glasbrechen beginnt mit Auszahlungen an Betroffene

Seit September 2010 hat Glasbrechen e.V. ein Konzept zur opferbezogenen Anerkennungszahlung in enger Zusammenarbeit mit Betroffenen erarbeitet und dessen sofortige Umsetzung auf seiner letzten Mitgliederversammlung am 07.01.2012 einstimmig beschlossen.

Im einzelnen umfasst der Beschluss die sofortige Auszahlung von Euro 7.000,– an jede/n Betroffene/n, der oder die sich mit einem Antrag auf Anerkennungszahlung bisher an Glasbrechen gewandt hat. Diese Summe soll ab heute als „Schmerzensgeld“ zur Anerkennung des an der Odenwaldschule erlittenen Leids infolge pädosexueller Verbrechen ausgezahlt werden.

Zusätzlich wird pro Antragsteller/in ein Betrag in Höhe von Euro 2.000,– in einen Fonds für erforderliche Soforthilfe eingezahlt, dies ungeachtet der Tatsache, dass Glasbrechen schon seit seiner Gründung Soforthilfen geleistet hat.

Über den Modus der Auszahlung wird mit jedem und jeder Betroffene/n gesprochen werden müssen, da der von der Odenwaldschule bereits angezahlte Betrag in Höhe von Euro 60.000,– bei weitem nicht für sämtliche Nachteilsausgleiche ausreichen wird.

Daher fordert Glasbrechen e.V. noch im Januar 2012 von dem Odenwaldschule e.V. eine weitere Zahlung i.H.v. Euro 200.000,–, um möglichst vielen Betroffenen zügig die Anerkennungszahlung vollständig auszahlen und gleichzeitig den Soforthilfe-Fonds anlegen zu können.

Weder die Namen von Betroffenen noch die Anzahl der Anträge zur Anerkennungszahlung werden gegenüber dem Odenwaldschule e.V. offengelegt.

Glasbrechen sichert als mildtätig anerkannter Verein allen Betroffenen der pädosexuellen Gewalt an der Odenwaldschule eine verantwortungsvolle, der absoluten Verschwiegenheit verpflichtete Vorgehensweise beim Umgang mit den jeweiligen Ansprüchen auf Anerkennungszahlungen und Schmerzensgeld zu.

Die Zahlung von 7.000,– Euro ist als erste, spürbare Zahlung an Betroffene gedacht, und wird lange noch nicht das Ende unserer Bestrebungen darstellen. Glasbrechen e.V. wird weiter kämpfen für eine realitätsnahe Erstattung von Therapiekosten etc. und damit für eine vernunftsbezogene, gleichzeitig mitfühlende Aussöhnung der Odenwaldschule mit ihren Opfern.

Glasbrechen bietet des weiteren allen interessierten Institutionen Gespräche mit unserer Präventionsgruppe an.

Für den Vorstand und die Mitglieder des Vereins Glasbrechen am 16. Januar 2012
Adrian Koerfer

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