Fahrlässig

Kommentar von Hans Dieter Erlenbach im Darmstädter Echo vom 25.04.2014

Die Odenwaldschule steht mit dem Rücken zur Wand und merkt es nicht. Nach dem massenhaften Missbrauch, der vor vier Jahren bekannt wurde, versagt ihre Kommunikationsstrategie erneut. Zugegeben wird nur, was die Medien bereits gemeldet haben, verschwiegen wird alles, was nach Meinung der Schulleitung nicht an die Öffentlichkeit gehört.
Und wieder sucht die Schule die Schuld bei anderen. Vor vier Jahren waren es die Medien, die kritisch hinterfragten, warum es an der Odenwaldschule in den vergangenen Jahrzehnten zu massenhaftem Missbrauch kam.
Später soll es der Opferverein „Glasbrechen“ gewesen sein, der die Existenz der Schule gefährdete, weil er immer wieder einforderte, was den Missbrauchsopfern zustand.
Und aktuell ist es nach Meinung der Schule der Landkreis, der durch seine Äußerungen Negativschlagzeilen produziere. So sieht man es in der kleinen, abgeschiedenen Welt oder Odenwaldschule.
Dass die Schule eine Bringschuld hat und vor dem Hintergrund ihrer Geschichte alles tun muss, um den jüngsten Vorfall aufzuklären, ist im Hambachtal nicht ansatzweise angekommen. Wieder igelt sich die Schule ein. Wieder versucht sie, Dinge unter der Decke zu halten, indem sie wichtige und berechtigte Fragen nicht beantwortet. Damit spielt die Odenwaldschule fahrlässig mit ihrer Zukunft.

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