Presseerklärung von Glasbrechen e.V. zur Kündigung des Schulleiters der Odenwaldschule, Herrn Dr. Däschler-Seiler

Diskontinuität, Beschönigungen und Lügen

Nach nur einem Jahr im Amt quittiert der gegenwärtige Schulleiter Dr. Siegfried Däschler-Seiler den Dienst. Offenbar aufgerieben im Kampf zwischen Bewahrern und Erneuerern, aufgerieben zwischen den altbekannten Fronten.

Wir bedauern den Rückzug von Dr. Däschler-Seiler. Uns hat er zugehört, uns hat er ernst genommen. Das können wir weder von der Internatsleiterin Juliana Volkmar, noch von der vorher für zwei Jahre installierten Schul- und Internatsleitung behaupten. Ganz im Gegenteil.

Zum ersten Mal hatte Glasbrechen in Dr. Däschler-Seiler eine Vertrauensperson gefunden, und damit einen Mittelsmann.

Wenn der Vorstand des erneut völlig überforderten Trägervereins jetzt behauptet, der Rückzug von Däschler-Seiler sei schon lange angekündigt worden, ist dies schlichtweg und erneut gelogen. Das Gegenteil ist der Fall. Däschler-Seiler – so sagte er uns noch bei unseren mehrfachen Treffen um den 17. Mai herum – wollte am Umbau der Odenwaldschule bis zu seiner Pensionierung in wenigen Jahren tatkräftig und konstruktiv mitarbeiten. Wir glauben ihm. Wir glauben daher nicht dem Vorstandsvorsitzenden des Trägervereins, der nur noch in der Lage zu sein scheint, fahrlässig beschönigende Verlautbarungen zu veröffentlichen. Zitat: „Die Odenwaldschule ist eigentlich ein Juwel“. Ein Juwel, das seine gutwilligen Führungskräfte aktuell gnadenlos verschleißt? Ein Juwel, das sich den Opfern des pädosexuellen Missbrauchs gegenüber so verhält, als gäbe es keine Verantwortung seitens der Schule. Die Verantwortung für den Nachteilsausgleich an Opfern wurde ausgelagert, verbindliche Zusagen zur Unterstützung von Glasbrechen bis heute nicht eingehalten! Sieht so ein Juwel aus? Und wer schleift es?

Der Schule ging es noch nie um persönliche Schicksale. Der Odenwaldschule ging es immer nur um Selbstverteidigung.

Es gibt noch andere Internate – und bessere Schulen.

Der Ernst der Lage – sollte uns ganz eigentlich nicht interessieren. Dennoch und gerade deshalb plädieren wir dringend dafür, den bestehenden Trägerverein, der seiner Verantwortung für eine kontinuierliche Führung der Schule offensichtlich in keiner Weise gerecht wird, von seinen Aufgaben zu entbinden. Dieser Verein gehört aufgelöst.

Wir fordern dringend eine externe, getrennte, dann endlich professionell geführte Trägerschaft für Heim und Schule. Diese „failing school“, diese „falling school“ kann kein Amateurverein mehr retten. Wenn überhaupt, bedarf es jetzt empathischer Profis.

Adrian Koerfer, 1. Vorsitzender Glasbrechen e.V.

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