Verlautbarung zum 6. März 2011

Am 4. September 2011 wurde Glasbrechen e.V. von Altschülern der Odenwaldschule gegründet und rund 2 Monate später als mildtätiger und gemeinnütziger Verein eingetragen. Es war Zeit, mit dem Reden über Betroffene pädosexueller Gewalt an der Odenwaldschule Schluss zu machen und den Dialog auf Augenhöhe zu ermöglichen. Es war überfällig, an Stelle eines auf die Öffentlichkeitswirkung zielenden Erklärungs- und Veranstaltungsvorhangs zur Rettung der Institution, die Bühne frei zu machen, für ein Handeln, in dessen Zentrum die Betroffenen stehen. Es hat sich gezeigt, dass Einzelne von so genannten „interessierten Kreisen“ in die Schmuddelecke gestellt werden, wenn sie nicht einen robusten Fürsprecher haben.

In Glasbrechen sind inzwischen viele Betroffene und andere Altschüler organisiert, die es leid waren, zu palavern. Hinzu kommen derzeitige Mitarbeiter der Schule wie auch ehemalige Lehrer und Lehrerinnen. Drei ehemalige Vorstandsmitglieder des Trägervereins der Odenwaldschule (seit 05.2010) sind Mitglieder bei Glasbrechen oder wollen es werden –hinzu kommt jetzt auch der ehemalige Landrat des Kreises Bergstrasse, Norbert Hofmann. Somit sind auch die beiden zurückgetretenen Sprecher des Trägervereins Mitglieder bei Glasbrechen. Die von der Schule seinerzeit beauftragten „Aufklärerinnen“ – Frau Burgsmüller und Frau Tilman – sind Mitglieder; Anwälte, Ärztinnen und Juristen, die teils selbstlos Opfer der Verbrechen auf der OSO vertreten, Psychologinnen und Finanzfachleute ebenso. Zwei Mitglieder des 2010 personell „erneuerten“ Trägervereins sind ebenfalls bis dato zu Glasbrechen gestoßen.

Was hat Glasbrechen seit vergangenem Herbst getan?

  • Wir haben einen gemischten Beirat eingerichtet, der sich mit der Verteilung möglicher Kompensationsgelder schon jetzt beschäftigt; und zwar vordringlich mit dem Thema, wie das unter Wahrung des Persönlichkeitsschutzes transparent, menschlich und auch aus Sicht der Betroffenen gerecht erfolgen kann – eine schwierige Aufgabe.
  • Wir sind durch Eigeninitiative beteiligt am Runden Tisch der Bundesregierung, der von Frau Dr. Bergmann organisiert und einberufen wurde.
  • Wir haben uns, unter strikter Beachtung des Datenschutzes, an alle bekannten Opfer mit der Bitte gewandt, uns zu sagen, was jeder/jede Einzelne erwartet oder sich wünscht – von uns im Rahmen unserer Zwecke, von der Schule im Allgemeinen.
  • Wir haben ein erstes fachlich kompetent geführtes Projekt für die Betroffenen auf den Weg gebracht, aus dem weitere Angebote für Gruppen oder Einzelne hervorgehen sollen. Wenn alles klappt, wird es vor Juni 2011 stattfinden.
  • Wir suchen nach Wegen, die wissenschaftliche Aufarbeitung der Taten zu fördern. Für die Aufarbeitung müssen nicht unerhebliche Mittel mobilisiert werden. Sie soll frei von Einflussnahmen aus dem Kreis der im weiteren Sinne Beteiligten erfolgen. Hier stehen wir ganz am Anfang.

Glasbrechen wäre gern schon weiter, sieht sich aber in eine völlig unnötige, gleichzeitig aber aufreibende Auseinandersetzung mit den Institutionen der OSO gedrängt, die uns einigermaßen entgeistert und unsere Kraft sowie Zeit verschwendet.

Unsere Website www.glasbrechen.de informiert Sie weiter und ausführlicher – auch zu Spendenmöglichkeiten. Wir sind über kontakt@glasbrechen.de einfach zu erreichen.

Für Glasbrechen, den 1. März 2011
Der Vorstand

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