Solange wir, (Glasbrechen e.V.), nicht wissen, welche Personen für die von den Gremien der Odenwaldschule laut Presseberichten geschaffene, (nicht rechtsfähige) „Stiftung Brücken bauen“, (vormals „Brücken schlagen“), verantwortlich vorgesehen sind, solange wir nicht wissen, welche Intentionen diese Stiftung als ihren Sinn und Zweck formuliert, solange wir nicht wissen, welche Gelder als Nachteilsausgleich für die zahlreichen Opfer der pädosexuellen Verbrechen an der Odenwaldschule sofort – und nicht erst später – bereit gestellt und ausgekehrt werden, solange wir nicht wissen, wie Stiftung und Schule insgesamt ihrer Verantwortung gerecht werden wollen, können wir kaum etwas zu dieser Kulissenschieberei sagen.
Das Zünden von Nebelkerzen seitens der Verantwortlichen in den divers/diversiven Leitungsgremien der Odenwaldschule ist uns schon lange bekannt. Wir haben viel lesen und hören müssen – vor allem im letzten halben Jahr.
Passiert ist für die Betroffenen nichts. Abgesehen von fortgesetzter Verleumdung und Missachtung der Opferinteressen quälte man sich seit Herbst 2010 stilldreist über die Runden. Sehr persönliche, rühmliche Initiativen seitens einiger Lehrer verdienen allerdings uneingeschränkt unsere Anerkennung. Dafür sind wir den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Odenwaldschule zu Dank verpflichtet. Sie bilden aber mitnichten die Haltung der Schule ab.
Daher dieses temporäre, weiterhin allerdings unglückliche Fazit:
Eine vorbehaltlose Selbstbefragung der Schule bezüglich ihrer Vergangenheit und ihrer diesbezüglichen Verantwortung hat nicht stattgefunden. Nur damit aber hätte sie unserer Meinung eine Chance, ihre durchaus immer noch vorhandene Aufgabe zu erfüllen.
Adrian H. Koerfer (Im Namen des Vorstands)