In der Nacht vom 19. auf den 20. August werden Mitglieder des Vereins „Glasbrechen e.V. – Für die Opfer der pädosexuellen Gewalt auf der Odenwaldschule“ an der Strasse vom hessischen Unter-Hambach hinauf zur Odenwaldschule ca. 60 Mahntafeln gegen das Vergessen des Missbrauchs-Skandals an diesem Landerziehungsheim aufstellen.
Anlass der Aktion ist eine Sitzung des Trägervereins der Odenwaldschule e.V., mit dessen nach aussen vertretener Haltung während der letzten Monate sich der Verein „Glasbrechen“ nicht einverstanden erklären kann.
„Glasbrechen e.V.“ begrüsst ausdrücklich, dass sich die Schule jetzt wieder der Schulentwicklung und der Schülerförderung zuwenden will. Zugleich aber registriert unser Verein mit Empörung eine offenbar wachsende Tendenz an der Täterinstitution Odenwaldschule, sich der Verantwortung für das Leid unzähliger Betroffener und damit der Auseinandersetzung mit der eigenen Vergangenheit zu entziehen. Schmerzhaft vermissen wir seit Monaten jede weitere Diskussion zur Opferproblematik.
Es verstärkt sich der Eindruck, dass die Mehrheit des Trägervereins und seines Vorstandes selbst nach dem jetzt unzweifelhaft dokumentierten Missbrauch von deutlich mehr als 132 minderjährigen Schutzbefohlenen noch immer gegen Aufklärung und Verantwortung, statt dessen aber offenbar wieder fürs Vergessen und Verdrängen optiert.
„Glasbrechen e.V. “ wird nicht aufhören, gegen diese angestrebte Ruhe an der Odenwaldschule zu kämpfen: eben jene Ruhe des Stillschweigens und Vertuschens, auf die sich der Vorstand des Trägervereins, der Trägerverein selbst, die Schulleitung und grosse Teile der Mitarbeiterkonferenz bereits nach dem ersten Bekanntwerden des Missbrauchs-Skandals schon im Jahre 1999 intern verabredet hatten.
Mit freundlichen Grüssen
Adrian Koerfer, für „Glasbrechen e.V.“
Motive der Plakataktion: © Copyright „Glasbrechen e.V.“ (zum vergrößern bitte anklicken)