Ministerin: Brandenburg beteiligt sich nicht an Missbrauchsfonds

Dringliche Korrektur. Das Land Brandenburg hat sich mit der wirklich sagenhaften Begründung entzogen, es handele sich hier WÖRTLICH um ein Zukunftsthema. Siehe unten. Die familiären Opfer haben keine Ansprechpartner, sie stehen noch viel vereinzelter in Räumen, ihnen sollte der Opferfonds in erster Linie helfen.

Jedes vierte Mädchen, jeder achte Junge? Ungefähr fünf bis sieben Millionen noch lebende Opfer päderastischer Verbrecher? Ein Zukunfsthema? So wie der Flughafen Berlin-Brandenburg?

Macht nur so weiter. Lange bezahlen wir Euch nicht mehr.

Adrian Koerfer
Vorsitzender Glasbrechen e.V.

Katholische Nachrichten Agentur:

Ministerin: Brandenburg beteiligt sich nicht an Missbrauchsfonds

Potsdam (KNA) Brandenburg hat dem Hilfsfonds für Opfer des sexuellen Missbrauchs in Familien eine Absage erteilt. Das Land werde sich bis auf Weiteres nicht an dem vom «Runden Tisch sexueller Missbrauch» empfohlenen Hilfsfonds beteiligen, sagte Brandenburgs Bildungsministerin Martina Münch (SPD) am Donnerstag in der Fragestunde des Potsdamer Landtags. Um Betroffene, die in staatlichen Einrichtungen missbraucht wurden, werde sich das Land aber »selbstverständlich kümmern«.

Bei den Opfern von Missbrauch in Familien könne der Staat aber «nicht in eine Ersatzfunktion springen», so Münch. Vielmehr komme es darauf an, die vorhandenen Leistungssysteme so weiterzuentwickeln, dass die Betroffenen daraus die nötige Unterstützung erhalten. «Anders als bei den Heimkindern geht es beim Missbrauch in den Familien nicht um einen abgeschlossenen Zeitraum oder Sachverhalt», so Münch. «Es geht um ein gegenwärtiges Problem, dass wir als Zukunftsthema lösen müssen.»

Anlass für die Äußerungen der Ministerin war eine Frage der CDU-Landtagsabgeordneten Barbara Richstein, die auch Mitglied im Diözesanrat der Katholiken im Erzbistum Berlin ist. Gegenüber der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) äußerte sich Richstein enttäuscht. «Die Missbrauchsopfer dürfen nicht den politischen Auseinandersetzungen von Bund und Ländern zum Opfer fallen», so die Abgeordnete.

Bund und Länder hatten ursprünglich einen Hilfsfonds in einer Höhe von insgesamt 100 Millionen Euro vorgesehen, der je zur Hälfte von beiden Seiten finanziert werden sollte. Zwar hat die Bundesregierung eine prinzipielle Zusage gegeben, diese aber an die Bedingung geknüpft, er dann zu zahlen, wenn auch die Länder ihren Beitrag bestätigten. Derzeit hat schriftlich nur Bayern diese Zusage gegeben. In der vergangenen Woche war Runde Tisch zu einem Bilanztreffen zusammengekommen. Betroffene hatten heftig kritisiert, dass der Fonds noch nicht aufgelegt ist.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Kommentare sind geschlossen.