War da nicht was?

Ein Lehrer der Odenwaldschule diffamiert den Sprecher des Opfervereins Glasbrechen auf das Infamste.

War da nicht was? Wäre nicht die Polizei am 9. April an der Odenwaldschule aufgetaucht, der pädosexuelle Lehrer Frank G. würde heute noch unterrichten und seine Wohngruppe betreuen. Die Schule wusste seit Sommer 2013 von den Vorwürfen gegen den Mitarbeiter. Der Trägervereinsvorsitzende war im Dezember 2013 informiert worden.

Hätte nicht Spiegel-Online am 19. April die Erklärung von mir im Namen von Glasbrechen e.V. gebracht – die schreckliche Schule hätte es beinahe wieder geschafft, unter dem Radar der Öffentlichkeit weiterhin unbedarft durch zu fliegen.

Ich persönlich sollte allerdings schon im März im Auftrag des Trägervereinsvorsitzenden, Herrn Gerhard Herbert (SPD), mittels Dritter zurück gepfiffen werden.

Gegen einen Beitrag von mir in dem Buch „Reformpädagogik nach der Odenwaldschule – Wie weiter?“ wurden Anwälte der Schule in Stellung gebracht, ich erhielt eine Unterlassungserklärungsverpflichtung. Angeblich hätte ich fälschlicherweise behauptet, dass sich im Jahre 2011 ein Lehrer an eine Schülerin in seinem „Privatbereich“ herangemacht hat. Ich hatte leider das Wort „vermeintlich“ vergessen, als ich von dem aktenkundigen Übergriff berichtete. Dafür muss ich mich entschuldigen.

(Das Mädchen hatte uns Vertreter von Glasbrechen im Winter 2012 um Hilfe gebeten.)

In einer Erklärung der sog. Elternvertreter werden mir „banale wirtschaftliche Interessen“ unterstellt, es wird dort von einer „ungerechtfertigten medialen Gewalt“ gesprochen, und behauptet, „eine Profilierung zu Lasten der Betroffenen (sic) Kinder und Eltern sei leider festzustellen.“

Und wie geht die Zangenbewegung der Schule gegen mich, Opfer und Opfervertreter, weiter?

Ein aktueller Lehrer der Odenwaldschule, Herr Matthias F., Vorsitzender des Rechtsausschusse der Schule, Oberhaupt einer Heimgruppe, also in manchen Ämtern und Würden, bezichtigt mich in dem vielgelesenen Online-Forum von „DIE ZEIT“, „Mitglied eines Nazi-Clans“ zu sein, behauptet, meine „Ex-Kameraden würden mich Addi“ nennen, und zudem hätte ich unsere Presserklärung am 20. April veröffentlicht – an Adolf Hitlers Geburtstag! Das sei „mit schlechtem Geschichtsunterricht nicht mehr zu entschuldigen“. Braun-grüne Nachtigall – ick hör dir trapsen.

Hiermit ist das Ende der Erträglichkeit erreicht.

Gegen diesen Lehrer wird Freitag, den 9. Mai (hoffentlich ein für den Lehrer Mattias F. unverdächtiges Datum) bei der Staastanwaltschaft Frankfurt Strafantrag und Strafanzeige eingereicht, die zivilrechtliche Klage folgt zu Beginn der nächsten Woche. Es geht um üble Nachrede, Verleumdung, Beleidigung und andere strafrelevante Dinge.

Die Schulleitung wurde vor gut einer Woche über den Vorgang informiert. Wie sonst üblich, – kein Wort des Bedauerns. Ein Wille zur Aufklärung ist auch hier nicht erkennbar.

Also fordere ich hiermit: Beurlaubung des Lehrers bis zur Klärung sämtlicher Vorwürfe, und ein Partei-Ausschluss-Verfahren der Heppenheimer Grünen.

Mit freundlichen Grüssen,
Adrian Koerfer, 1. Vorsitzender Glasbrechen e.V. – Für die Opfer sexuellen Missbrauchs an der Odenwaldschule

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