Die Zukunft von Glasbrechen

Die vergangenen Monate waren turbulent.

Mit dem Jahreswechsel ist Adrian Koerfer von seinem Vorstandsposten zurück getreten und als Mitglied bei Glasbrechen ausgeschieden. Zusammen mit ihm haben einige Andere unseren Verein verlassen.

Wir bedauern den bereits seit längerem angekündigten Austritt von Adrian Koerfer, hat er doch – mit uns gemeinsam – in den vergangenen Jahren wertvolle Arbeit für Glasbrechen geleistet. Gleichzeitig freuen wir uns darüber, dass er weiterhin in Berliner Gremien für die Opfer sexualisierter Gewalt aktiv sein wird. Vielleicht ergibt sich in Zukunft aus dieser neuen Konstellation eine konstruktive Zusammenarbeit.

Aber auch wenn der Verlust uns lieber Mitglieder zweifellos eine Zäsur war: Die Existenzberechtigung des Vereins Glasbrechen hing und hängt nicht von der Mitgliedschaft Einzelner ab.

Und deshalb hat sich Glasbrechen – entgegen anders lautender Pressemeldungen der vergangenen Tage – nicht im vergangenen Oktober aufgelöst.

Allerdings haben die Ereignisse der vergangenen Wochen die Notwendigkeit bewiesen, die bisherigen Strategien und Ziele des Vereins zu überprüfen und gegebenenfalls neu zu formulieren.

Deshalb soll noch im Januar 2016 eine ordentliche Mitgliederversammlung einberufen werden. Der derzeitige Vorstand setzt für dieses Treffen auf die Anwesenheit möglichst vieler Mitglieder.

Bis dahin setzt der Verein, auf ausdrücklichen Wunsch seiner Mitglieder hin, seine Arbeit zugunsten der Opfer sexualisierter Gewalt an der Odenwaldschule unbeirrt fort.

Sofern die Mitgliederversammlung nichts anderes beschliesst, wird sich Glasbrechen auch in Zukunft für seine Satzungsziele einsetzen. Denn auch wenn es die Odenwaldschule nicht mehr gibt – die Opfer sexualisierter Gewalt und ihr Leid sind nicht gemeinsam mit der Schule untergegangen.

Deshalb werden wir weiterhin

  • Ansprechpartner sein für alle Opfer der Odenwaldschule, unabhängig davon, ob sie Mitglied bei Glasbrechen sind oder nicht;
  • für eine angemessene Entschädigung, Anerkennungszahlungen und nachhaltige Hilfe für die Betroffenen kämpfen;
  • die Aufklärung der über Jahrzehnte an den der Odenwaldschule anvertrauten Kinder begangenen Verbrechen verfolgen;
  • auf der wissenschaftlichen Aufarbeitung des Systems bestehen, dass diese Verbrechen überhaupt erst möglich machte;
  • jede Institution, die Lehren aus den Ereignissen der Vergangenheit ziehen möchte, bei der Entwicklung eines modernen und umfassenden Präventionskatalogs unterstützen;

Eines hat das Insolvenzverfahren der Odenwaldschule bereits bewirkt: Niemand kann derzeit mit Sicherheit sagen, ob der Opferverein Glasbrechen noch Gelder aus der Vermögensmasse der Schule erwarten darf.

Daher sind wir, mehr noch als in der Vergangenheit, auf Spenden angewiesen.

Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung:
E-Mail: kontakt@glasbrechen.de bzw.
Telefon: 069 / 13390944

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