Zur wirtschaftlich dramatischen Situation der Odenwaldschule

Presserklärung seitens Glasbrechen e.V. zur Insolvenz der Odenwaldschule

Der Schlange beim Todeskampf zusehen zu müssen, tut weh. Im Klartext: die gegenwärtigen Schüler der OWS tun uns leid. Sie lebten bis heute in ständiger Angst um die Existenz ihrer Schule, die Mitarbeiter der Schule lebten seit Jahren in grösster Nervosität.
Den Schülern und Schülerinnen gilt unser Mitgefühl. Einen solchen Abschied haben sie nicht verdient.

Traurig ist es auch für uns, ständig mit ansehen zu müssen, wie sehr die vergeblichen, weil immer unehrlichen Häutungen der Odenwaldschule zu keinem vernunftorientierten Ziel führten. Fazit: Der jetzige Vorstand des Trägervereins trägt gesamthaft Schuld am Untergang der Schule. Fünf Jahre hatte die OWS Zeit! Fünf Jahre sind ins Land gegangen, in denen die jeweils Verantwortlichen versuchten Zeit zu gewinnen, – nicht aber um sie zu nutzen.
  
Öffentlichkeit, verantwortliche Behörden, Personal und nicht zuletzt Eltern und Schüler wie Schülerinnen wurden fortwährend hinter die schon dunkle Fichte geführt.

Ganz furchtbar ist es für uns Opfer (der pädosexuell motivierten Verbrechen an der Schule) zu bemerken, dass selbst unser aller Bemühungen zur Verständigung mit dem Vorstand des Trägervereins immerfort in einen staubigen Sand getreten wurden.

Als gäbe es uns nicht. 

Es gibt uns aber doch. Manche von uns leben noch. Wir waren jederzeit dialogbereit. Und dennoch möchte von „Aussöhnung“ mit den Verantwortlichen der Schule auch heute noch niemand von uns reden. Ein zu grosses Wort, ein zu weites Feld. Dieses Kapitel scheint für heute geschlossen zu sein. Wie gesagt: fünf vertane Jahre. 

Ausdrücklich nehmen wir von dem Vowurf „uns nicht gehört zu haben“ Herrn Dr. Däschler-Seiler aus, Frau Margarita Kaufmann auch, und das eben erst neu berufene Leitungsteam, namentlich Herrn Marcus Halfen-Kieper und Frau Sonya Mayoufi. Diesen Wenigen gehört unsere Sympathie und Ihnen gilt auch unser Dank. Nur Ihnen möchten wir hier noch den gebührenden Respekt zollen.

Die Totengräber der Odenwaldschule allerdings sind uns ebenfalls allesamt namentlich und leider auch schon viel zu lange bekannt. Schon zu den Zeiten, als das „nordkoreanische Modell“ Einzug hielt in die Schulgestaltung waren jene tätig, die heute noch behaupten, alles zum Wohle der Schule getan zu haben. Das Gegenteil ist der Fall – und ein Satz bewahrheitet sich wieder: Es gibt keine Gerechtigkeit – auch hier nicht.
   
Jetzt gilt es dringend, das Schularchiv und die wissenschaftliche Aufarbeitung finanziell und materiell in Sicherheit zu bringen.

Adrian Koerfer, 1. Vorsitzender Glasbrechen e.V.

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