Eine schwere Krankheit hat unseren Mitschüler, Journalist und Buchautor mit 65 Jahren aus dem Leben gerissen. Tilman war ein streitbarer, ein widerspenstiger und manchmal auch unbequemer Freund. Einer, der seine eigenen Vorstellungen von den Ereignissen und Dingen hatte, der seine Sichtweise auch gegen alle Indizien und Beweise verteidigen konnte – und der dann doch Erkenntnis, Einsicht und viel Empathie zeigen und sich für seine Irrtümer sogar entschuldigen konnte.
Vor allem in den ersten Jahren nach der Aufdeckung des pädokriminellen Netzwerks um Gerold Becker haben wir uns immer wieder an seinen Positionen gerieben. Einzeln und als Vertreter von Glasbrechen e.V. haben wir diskutiert, gestritten – und doch das Gespräch nie abgebrochen. Denn Tilman zwang uns, die eigenen und die Position von Glasbrechen, unsere Überzeugungen immer und immer wieder zu überprüfen.
Tilman Jens war wichtig. Als Journalist, als Autor und als Kritiker. Dafür sind wir ihm über seinen viel zu frühen Tod hinaus dankbar.
Wir werden ihn vermissen.
Der Vorstand von Glasbrechen e.V. und im Namen aller Mitglieder
Sabine Pohle
Johannes von Dohnanyi
Jens Jörg Hoffmann
Kai Wilhelmi